Jute: Praktisch und gut für die Umwelt
Ein altes Material bekommt langsam wieder mehr Anerkennung: Jute. Die Faser wird aus der gleichnamigen Pflanze geworden und gehört zu den Bastfasern. Jute ist ein schnell nachwachsender Rohstoff und kann nach vier Monaten bereits geerntet werden. In Deutschland wird Jute nicht angebaut, sie braucht ein subtropisches Klima. Die Hauptanbaugebiete liegen deshalb in Indien und vor allem in Bangladesch.
Als Material ist Jute schon lange bekannt. Die Faser, die sich wie Bast verhält, ist sehr robust. Sie kann mit einfachen Mittel gewebt werden. Die Stoffe werden nur selten zu Kleidung verarbeitet, dafür ist die Faser nicht weich genug. Außerdem hat Jute einen strengen Eigengeruch, den man mit chemischen Behandlungen nicht völlig eliminieren kann. Stattdessen nutzt man Jute als Abdeckungen, als Unterlagen und in der Verpackung.
Kartoffeln kommen in Jutesäcken
Wer Kartoffeln in großen Mengen kauft, wird mit Sicherheit Jutesäcke bekommen, in die die Erdäpfel eingefüllt wurden. Sie sind trotz des langen Lieferweges günstiger als Bast und haben hervorragende Eigenschaften. Ein Jutesack ist reissfest, vor allem aber ist er luftdurchlässig. Da so die Luftzirkulation gewährleistet ist, verrotten Lebensmittel nicht so schnell.
Jute kann sogar zu Teppichen gewebt werden, die zwar etwas grob und rau sind, dafür sehr beansprucht werden können. Ein Nachteil ist, dass bei der Verarbeitung von Jute Öle verwendet werden, die nicht immer aus einem Teppich ausgewaschen werden können.
Auch im Auto findet man Jute
Weiterhin wird Jute heute in der Autoindustrie verwendet, zum Beispiel als Unterfütterung in Autotüren. Man hat Jute als Dämmstoff eingesetzt. Die Faser kann durchaus die Kälte abwehren, hat aber nicht so gute Werte wie zum Beispiel Stein- oder Glaswolle. Außerdem ist Jute brennbar.
Als Naturstoff ist Jute biologisch abbaubar. Jutesäcke werden länger eingesetzt als vergleichbare Plastiksäcke und können dann kompostiert oder in den Biomüll gegeben werden. Abgesehen von der Verarbeitung sind die Juteprodukte an sich klimaneutral.